Demag ML 55
Diesellokomotive
Demag ML 55
Vor mehr als 7 Jahren hatte ich mein erstes Modell einer Demag ML 55 in 1:13,3 gebaut (siehe nachfolgende Fotos und Film), dann aber verkauft, weil ich diesen typisch deutschen Maßstab nicht für besonders gelungen halte und auch beim Zubehör etliche Kompromisse hätte eingehen müssen. Da frage ich mich: Warum wird in Tomanien immer wieder krampfhaft versucht, das Rad neu zu erfinden.
Anlass für das Bauen einer Demag ML 55 war nicht nur ein Bericht im Buntbahn-Forum von GBMEGGTAL alleine, sondern auch die Faszination der Baugröße 7/8ths, welcher man sich nicht mehr entziehen kann, wenn man mit dem Modellbau in dieser Baugröße erst einmal begonnen hat.
Schon gegen Ende 2021 hatte ich die Demag ML 55 für den Maßstab 1:13,7 umgezeichnet und die Laserschneidelinien neu eingestellt, um die Bauteile in Acryl XT lasern lassen zu können. Nun liegen aber diese Bauteile seit geraumer Zeit in der Bastelkiste und warten auf ihre Vollendung, was noch eine ganze Weile dauern wird, weil ich all mein rollendes Material ab sofort nur noch mit Vivak® bauen werde.
Laserschneiden in handelsübliche Polystyrolplatten ist für mich keine Alternative, da die Schnittkanten erheblich aufquellen und empfehle für den Modellbau deshalb Vivak® als idealen Werkstoff für das Laserschneiden und Fräsen.
Ein Tipp zu VIVAK®
- Vor der Verarbeitung von VIVAK-Bauteilen diese etwas tempern (siehe auch hier), um Spannungen im gelaserten Material abzubauen. Das Tempern ist aber kein Muss, es geht auch ohne.
- Das geht übrigens auch mit Acryl XT, weil danach keine Risse bei Nocken oder Nockenlöchern und keine tannenbaumartige Ausstrahlungen z. B. beim Bohren in das Material entstehen.
- Wichtiger Hinweis: Alle Angaben ohne jegliche Gewährleistung. Haftungsausschluss!
Die Demag ML 55 im Maßstab 1:13,3 als fast fertiges Modell und sein Pappdummy aus der Planungsphase auf der alten Anlagenkonstruktion von 2017, die schon seit einiger Zeit im Keller ihr Dasein fristet. Das erste Foto ist aus der Bauphase des Modells.
22. Juni 2022
Zwischenzeitlich konnte ich für den Neubau einer Demag ML 55 im Maßstab 1:13,7 eine LGB Stainz 2 mit hervorragenden Fahreigenschaften auf der HADIX Modellbahnbörse (Jahrhunderthalle Ffm) für schlappe 30,- Euro erwerben, um die Antriebseinheit D2020 für die ML 55 verwenden zu können. Schon beim Bau der Demag ML 55 im Maßstab 1:13,3 hat sich dieser Antrieb als gute Wahl erwiesen und musste deshalb nicht nach anderen Möglichkeiten suchen. Wie bei allen anderen Bauprojekten wie z. B. bei der Diema DS 90 oder Henschel Riesa verwendeten LGB Radsätzen, steht auch hier das Abdrehen der Radprofile auf 2 mm Höhe auf meiner Agenda.
Nachdem der Antrieb ausgebaut ist, geht es an das Abdrehen der Radprofile auf 2 mm Höhe.
Demag ML 55 | Maßstab 7/8ths
14. September 2024
Zwischenzeitlich war es mir gelungen, Kopien von Originalzeichnungen zu ergattern und möchte gerne die weitgehend fertige Rekonstruktion der Demag ML 55 vorstellen. In der Zeichnung fehlen jetzt nur noch die Kuppelstange und Wurfhebelbremse, ansonsten ist sie vollständig. Wer meine Zeichnung als PDF zum privaten Gebrauch und Bau eines Modells gerne hätte, sendet mir bitte eine Mail (siehe Impressum).
Zeichnung der Demag ML 55 von 1939, die Kuppelstange habe ich vorläufig weggelassen.
Rekonstruktion und Zeichnung: Horst Wilhelm Bauer
© Horst Wilhelm Bauer - Alle Rechte vorbehalten
Nachdem ich Acryl XT von meiner Werkstoffliste endgültig gestrichen hatte, wurden nun alle notwendigen Bauteile für den Lokrahmen, Führerhaus und Aufbau des Motorraums in Vivak® gelasert mit dem Ergebnis, dass nunmehr alles perfekt passt und nur wenige Nacharbeiten notwendig waren – einzig die Laserlinien mussten an Vivak® angepasst werden. So hatte ich es mir schon immer gewünscht und bin froh, dass ich endlich den richtigen Werkstoff für meine Modellbauarbeiten gefunden habe und was vorher in Acryl gelasert worden ist, werde ich irgendwann einmal fertig bauen.
Neuaufbau Lokrahmen mit Vivak®
Die Bauteile wurden nach dem Entfernen der beim Laserschneiden entstehenden Grate besonders bei den Nocken zunächst nur lose zusammengesteckt, um alles prüfen zu können. Was soll ich sagen: Es passt perfekt! So ein gutes Ergebnis habe ich noch nie gehabt und bin mehr als nur hochzufrieden.
In nächsten Schritt erfolgt das Zusammenkleben der Bauteile und verwende dazu UHU plast special. Man aber auch UHU allplast oder Ruderer L530 zum Kleben von Vivak® verwenden und empfehle, dass man sich die für Modellbauer interessante PDF-Broschüre „Verarbeitungshinweise Axpet® und Vivak®“ bei ThyssenKrupp unbedingt herunterladen sollte. Sie enthält u. a. viele Hinweise zum Formen, Laserschneiden, Lackieren, Kleben, Bohren, Sägen und vielem mehr zum Thema Vivak®.
Mein Werkzeug zum Bearbeiten von Vivak.
Mit den gezeigten Klebstoffen ist man beim Bauen mit Vivak auf der sicheren Seite.
Ruderer L530 und UHU allplast eignen sich besonders zum Kleben von ASA.
Sowie die L-Profile eingeklebt sind und der Kunststoffkleber vollständig ausgehärtet ist, kann es an das Lackieren gehen, was mit dem Grundieren beginnt und mit dem Rotlackieren des Lokrahmens endet. Sodann wird mit dem Lokaufbau begonnen und werde im Führerhaus ein kleines Schmankerl einbauen.
Nach dem Abziehen der Schutzfolie werden alle Nocken und Passlöcher mithilfe einer
gewöhnlichen Nagelfeile (Grob bis Mittelgrob) bearbeitet, um den Lasergrat zu entfernen.
Dieses Foto zeigt sehr gut die Passgenauigkeit der Laserteile.
Ein Blick von unten in den Bereich, wo der Motorblock eingelassen wird.
Der kleine eingelassene Steg dient als Begrenzung für die Aufnahme des Motorblocks.
Danach wurde der Außenrahmen an die Nocken angepasst,
davor liegend die Abschlussblende des Außenrahmens. Diese
ist zum Verdecken der Passlöcher notwendig, um ein solides
Erscheinung der Lok zu ermöglichen und kann separat lackiert werden.
Am vorderen Lokrahmen wurde nochmals eine Korrektur (Kürzung) am Stabilisator vorgenommen, damit dieser nicht übersteht - siehe Foto oben - und das Umlaufblech eine durchgehende Stütze aufnehmen kann.
Gekürzter …
… und eingebauter Stabilsator.
Jetzt müssen nur noch die L-Profile auf Format geschnitten
und in den Lokrahmen eingeklebt werden.
Fortsetzung folgt!
Legende
Nocken > Passnasen
Sämtliche Rekonstruktionen, Illustrationen, Zeichnungen, Fotos und Modellbau: Horst Wilhelm Bauer
© Horst Wilhelm Bauer • Alle Rechte vorbehalten
© Horst Wilhelm Bauer • Alle Rechte vorbehalten
Stand: 18. September 2024